Es kann mich nichts Schönres erfreuen (1843)

Die Rosen blühen im Tale

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Es kann mich nichts Schönres erfreuen (1843)

Es kann mich nichts Schönres erfreuen
als wenn es der Sommer angeht
da blühen die Rosen im Walde
ju ja im Walde
Soldaten marschieren ins Feld

Ach Schätzchen was Hab ich erfahren
daß du es willst scheiden von mir
willst ziehen wohl fremde Landstraßen
ju ja Landstraßen
wann kommest du wieder zu mir

Und als ich in fremde Land naus kam
gedacht ich gleich wieder fort
ach wär ich zu Hause geblieben
ju ja geblieben
und hätte gehalten mein Wort

Und als ich nun wieder nach Hause kam
Feinsliebchen stand hinter der Tür
Gott grüß dich du Hübsche du Feine
ju ja du Feine
von Herzen gefallest du mir

Was brauch ich denn dir zu gefallen
ich hab ja schon längst einen Mann
dazu einen hübschen und reichen
ju ja und reichen
der mich wohl ernähren kann

Was zog er aus seiner Tasche
ein Messer war scharf und spitz
er stach es Feinsliebchen ins Herze
ju ja ins Herze
das rote Blut gegen ihn spritzt

Und als er es wieder heraußer zog
von Blute war es so rot
Ach großer Gott vom Himmel
ju ja vom Himmel
wie bitter ist mir der Tod

So gehts wenn zwei Knaben ein Mädel lieb habn
da tut dir ja selten gut
wir beide wir habens erfahren
ju ja erfahren
was falsche Liebe tut

Text und Musik: Verfasser unbekannt, mündlich durch ganz Deutschland überliefert –
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 11 mit zwei Melodien)

Eine seltsame Moral ist das am Ende, oder? Wäre es nicht treffender gewesen: Das kommt , wenn man als Soldat seine Liebste daheim lässt und in den Krieg zieht….und wessen Liebe war jetzt „falsch“? Bemerkenswert ist, dass in einer späteren Fassung die Liebeste zu „Franzliebchen“ wird : wohl eine Mischung aus „Feinsliebchen“ und „Franzosenliebchen“? (Volkslied im Harz, 1937)


CDs und Bücher mit Es kann mich nichts Schönres erfreuen (1843):

Anmerkungen zu "Es kann mich nichts Schönres erfreuen (1843)"

Andere Textfassung:

Die Rosen blühen im Tale
Soldaten ziehen ins Feld
Ade nun, mein Liebchen so feine
ich muß in die weite Welt

Und als er ins fremde Land reinkam
da tat es ihm bitterlich leid
ach wär ich zu Hause geblieben
bei der Herzallerliebsten mein

Und als er wieder nach Hause kam
Feinsliebchen stand vor der Tür
Gott grüß dich, mein Liebchen, so feine
von Herzen gefällst du mir

Ich brauch dir ja nicht zu gefallen
ich habe ja längst einen Mann
Der ist ja viel schöner, viel feiner
was geht mich der andere an

Was zog er aus seiner Tasche?
Eine Flasche mit rotem Wein
den wollen wir beide noch trinken
das soll unser Abschied sein

Was zog er aus seiner Tasche?
ein Messer war scharf und spitz
Er stieß ihr das Messer ins Herze,
das Blut ihm entgegenspritzt

Und als ers wieder herauszog
das Messer vom Blute so rot
ach gütiger Gott in dem Himmel
wie bitter wird mir der Tod

Und als Feinsliebchen gestorben war
begrub er es so schön
in einem Rosengarten
wo Kräuter und Blümelein stehn

(Nun ist mein Franzliebchen gestorben
wo begräbt man sie aber nun hin
In meines Vaters Schloßgärtchen
wo Rosen und Blümelein blühn)

So gehts, wenn ein Mädel zwei Buben lieb hat
tut wunderselten gut
Da haben wir´s wieder gesehen
was falsche Liebe tut

Die „Flasche Wein“ z. B.  in Weltkriegs-Liedersammlung, 1926

Ludwig Erk macht im Deutschen Liederhort (1856) zu diesem Lied folgende Anmerkungen zu weiteren Textvarianten:

  • 1.1: Die Rosen blühen im Tale
    1,3:.  Die Rosen im Garten –
  • 2.: Im nördl Deutschland wird diese Strophe wenig oder gar nicht mehr gehört sie ist mir von daher nur ein einziges Mal zugekommen und zwar aus der Gegend von Jüterbogk . Dagegen kommt sie um so öfter vor im Hessen Darmstädtischen Würtembergischen —
  • 2,3: willst ziehen in fremde Land nauße —
  • 3,2:  gedacht ich an selbiges Wort.  Die verbreitetste Lesart:  „gedacht ich gleich wieder nach Haus“,  mit Hintansetzung des Reims —
  • 5,5.:  der mich es erfreuen wol kann —
  • 6,1: Was zog er aus seiner Scheide —
  • 7,1: : Er zog das Messer gleich wieder heraus —
  • 8,1:  Und wenn zwei Burschen ein Mädel lieb habn —
    (So geht es, wenn zwei Burschen ein Mädchen lieben … )
    Das Flickwörtchen „es“ in Str 1 u 2  hat seinen Grund in der Melodie und sollte daher beim Singen nie fehlen,  beim Lesen mag es immerhin fortbleiben.

Zweite Melodie:

Zweite Melodie zu Es kann mich nichts Schönres erfreuen (1843)
Zweite Melodie

"Es kann mich nichts Schönres erfreuen (1843)" in diesen Liederbüchern

in: Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843, „Es kann uns nichts Schön´res erfreuen, als wenn der lieb Sommer anfängt, dann blühen die Rosen im Garten, Husaren marschieren ins Feld, Melodie 1 —   Deutscher Liederhort (1856) –  Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) —  Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Albvereins-Liederbuch (ca 1900) — Zupfgeigenhansl (1906) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926)