Es kam ein Abenteurer zu reiten

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Es kam ein Abenteurer zu reiten

Es kam ein Abenteurer zu reiten
vor einer Frau Wirtin Türe
„Frau Wirtin hat sie Bier und Wein
und Futter für die Pferde? “

Der Reiter schaut bald hie bald da
er schaut sich an die schöne Magd
„Frau Wirtin, ist das euer Töchterlein
oder ist es ein schönes Jungfräulein?“

„Es ist das eine gedungene Magd
die wohl den Gästen den Wein auftragt“
„Und ist es eine gedungene Magd
die euren Gästen den Wein auftragt

So könnt ihr stille schweigen
daß ich bei eurer Magd könnt bleiben
Eine Stund‘ oder zwei, eine Nacht dabei
So lang ich will euer Gast hier sein.“

„Ach, ja, mein Herr, ich könnt wohl schweigen
Daß ihr bei meiner Magd mögt bleiben
eine Stund oder zwei, eine Nacht dabei
So lang ihr hier zu Gast wollt sein!“

Und als es war des Abends spat
da sagt die Wirtin zu ihrer Magd
„Der Herr will nun schlafen gehn
Du wackres Mägdlein sollst mit ihm gehen!“

So manchen Tritt die Magd da tät
So floß ihr auch manche Trän
Sie rief die heil’ge Jungfrau mild
zu wahren ihr Ehr,  zu sein ihr Schild

Es begab sich da zur halben Nacht
der Held wohl an sein Lieb gedacht
„Wohlan, mein Kind und kehr dich herum
daß ich kann küssen den roten Mund!“

„Wie könnt ich, mein Herr, herum mich drehn
mein arm jung Herz tut mir so weh
Meine Blutsfreund wohnen so fern im Land
Sie sind dem Herrn ganz unbekannt.“

„Und wohnen deine Freund so fern im Land
Und sind sie mir ganz unbekannt
So nenne der Freunde zwei oder drei
daß ich sie mag kennen und gehn dabei!“

„Mein Mutter ist Frau Bertha genannt
meine Schwester heißet die schöne Joland
mein Vater schreibt sich von Straßburg, der Herr
und Konrad heißt der Bruder mein.“

„So bist du mein Schwester, die schöne Wallreit
die ich sieben Jahre gesuchet so weit?
So bist du mein Schwester! Nun Gott sei Dank!
Daß ich dich endlich gefunden han.“

Als Morgens früh der Tag anbrach
Da fing der Wirt zu rufen an
„Steh auf, steh auf, du faule Magd
es hat schon lange gekräht der Hahn!“

„Es ist fürwahr keine faule Magd
sie ist edel wie keine im Land:
Es ist meine Schwester, die schöne Wallreit
um die ich sieben Jahre geritten so weit.“

Er hatte sie lieb, er hatte sie wert
er nahm sie vor sich auf sein Pferd
Er ritt mit ihr über Berg und Tal
bis daß sie zu ihrer Frau Mutter kam.

Frau Mutter nahm sie wohl in den Arm
Herr Vater nahm sie bei der Hand
Die Schwester lief zum Keller hinein
und holte sogleich eine Kann mit Wein.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1841 : Schlagwort:
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