Es jagt ein Jäger wohlgemut
Er jagt aus frischem freien Mut
Wohl unter ein grüne Linden;
Er jagt derselben Tierlein viel
Mit seinen schnellen Winden.
Er jagt über Berg und tiefe Tal,
Unter den Stunden überall
Sein Hörnlein tät er blasen;
Sein Lieb unter einer Stauden saß
Tät auf den Jäger losen.
Er schweift sein Mantel in das Gras
Er bat sie, daß sie zu ihm saß
Mit weißen Armen umfangen:
Gehab dich wohl, mein Trösterin!
Nach dir steht mein Verlangen.
Hat uns der Reif, hat uns der:Schnee
Hat uns erfrorn den grünen Klee
Die Blümlein auf der Heiden:
Wo zwei Herzlieb beinander sein
Die zwei soll Niemand scheiden!
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Text: Fliegendes Blatt Nürnberg, Kunegund Hergotin (1530): „Ein schön Lied von eynem Jäger.“
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1442 „Der Wohlgemute Jäger“)