Es jagen die Rosse es kracht das Blei

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Es jagen die Rosse es kracht das Blei
heut´ geht´s auf Leben und Sterben
manch jungfrischer Krieger im Lebensmai
der reitet in Tod und Verderben
Beim Wildrosenstrauch, dort am Waldesrand
liegt einer mit brennender Wunde
hält Mütterleins Bild noch in zitternder Hand
und flüstert mit totblassem Munde
Fahr´ wohl, mein teures Mütterlein
fahr ewig, ewig wohl

Nicht Jagen nach Ruhm ist´s, was uns beseelt
frei wollen wir sein auf der Erde
die Liebe zur Heimat den Arm uns stählt
die Liebe zum heimischen Herde
So schallt´s in den kämpfenden Kriegerreih´n
da faßt den Getroff´nen ein Sehnen
er preßt an die Lippen ein Bildnis klein
er küßt es und haucht unter Tränen
Fahr´ wohl, mein teures Mütterlein
fahr ewig, ewig wohl

Es jauchzen Trompeten „Viktoria“
hoch schlagen die Herzen in Wonne
Nun sammeln sich alle von fern und nah
die Krieger beim Scheiden der Sonne
Da hört – und darein klingt´s wie Totenklang –
vom Winde zur Heimat getragen
Da hört – und darein klingt´s wie Totensang –
ein Reiterherz auf zu schlagen
Fahr´ wohl, mein teures Mütterlein
mein Vaterland, leb wohl leb wohl leb wohl

Text: H. Müller
Musik: ohne Angaben
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1871 : Zeitraum:
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