Es ist bestimmt in Gottes Rat

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Es ist bestimmt in Gottes Rat

Es ist bestimmt in Gottes Rat,
dass man vom Liebsten was man hat
muss scheiden, muss scheiden;
wiewohl doch nichts im Lauf der Welt
dem Herzen, ach! so sauer fällt
als Scheiden, als Scheiden, ja Scheiden

So dir geschenkt ein Knösplein was
so thu es in ein Wasserglas
doch wisse, doch wisse:
blüht morgen dir dein Röslein auf
es welkt wohl noch die Nacht darauf
das wisse, das wisse, ja wisse!

Und hat dir Gott ein Lieb beschert
und hältst du sie recht innig wert
die Deine, die Deine –
es wird nur wenig Zeit wohlsein
da lässt sie dich sogar allein
dann weine, dann weine, ja weine!

Nur musst du mich auch recht verstehn
ja recht verstehn,
wenn Menschen auseinandergehn,
so sagen sie: auf Wiedersehn,
auf Wiedersehn, auf Wiedersehn
auf Wiedersehn!

Text: Ernst von Feuchtersleben (vor 1826)
Musik: Felix Mendelssohn-Bartholdy (1839)

Zuerst in den Gedichten von Ernst von Feuchtersleben ( Stuttgart 1836). Entstand aber schon, als Feuchtersleben noch Schüler des Theresianums in Wien war.


CDs und Bücher mit Es ist bestimmt in Gottes Rat:

Anmerkungen zu "Es ist bestimmt in Gottes Rat"

Gedicht von Ernst Freiherr von Feuchtersleben, vor 1826 gedichtet, als er noch Schüler der Theresianischen Ritterakademie in Wien war. Gedrudt in dessen Gedichten 1836. Unbegründet ist das Gerede, es sei der Text einem alten Volksliede nachgebildet, was man vielleicht deshalb vermutete, weil der Dichter in Str. 2 eine alte Sprachform verwendet. Dass dieses ernste Scheidelied zu einem Grabgesang geworden, ist erklärlich, doch ist’s dazu nicht bestimmt gewesen und durch seinen Inhalt nicht durchweg gerechtfertigt. Die schöne Melodie Mendelssohns op 47 erschien erst einstimmig mit Klavierbegleitung, bald auch mehrstimmig gesetzt für gemischten und für Männerchor. Über Mendelssohns Verdienste um Hebung des deutschen Volksliedes vgl Riehl musikalische Charakterköpfe I S. 108

was = alte Form für „war“

"Es ist bestimmt in Gottes Rat" in diesen Liederbüchern

auch in: Deutsches Armee LiederbuchFeuerwehrliederbuch (ca. 1880) – Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) – Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Vierzig Grabgesänge (1906) — Concordia-Liederbuch (1911) – Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1912) — Gesellenfreud (1913) — Deutsches Lautenlied (1914, ohne 4.) — Auf froher Wanderfahrt (ca. 1921) — Alpenrose (1924, 1,2,4) — Volker (1925) —  Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —