Es heult der Sturm, es braust das Meer;
Heran, ihr Sorgen gross und schwer
heran bei Wetter und Regen!
In unsern Adern jauchzet die Lust
wir deutschen Männer werfen die Brust
euch keck und kühn entgegen.
Es heult der Sturm, es braust das Meer;
mag rings um uns der Feigen Heer
sich scheuen vor Gram und Sorgen!
Uns freut Gefahr und Sturmesdrang
wir wollen beim fröhlichen Becherklang
ausharren zum kommenden Morgen.:¦
Es heult der Sturm, es braust das Meer;
so liegt’s auf Deutschland hart und schwer
das Vaterland in Ketten!
Es gilt – die Hand ans Herz gelegt
wem mutig ein Herz im Busen schlägt –
das Vaterland zu retten.
Es heult der Sturm, es braust das Meer;
Wir schwören bei allem, was heilig und hehr
das Vaterland zu retten!
Ob auch der Wütrich dräut und schnaubt
ob allen er das Herz geraubt,
wir sprengen seine Ketten.
Es heult der Sturm, es braust das Meer;
zuzieh’n Gefahren um uns her
d’rob lasset heut‘ uns sorgen!
Und was wir heut‘ hier Kühnes geschafft
das wollen wir mit Mut und Kraft
vollbringen am folgenden Morgen.
Es heult der Sturm, es braust das Meer;
es zittert das Erdreich um uns her
drum fröhlich, Männer, getrunken!
Dann morgen auf, und das Schwert zur Hand
bis wir befreit das Vaterland
und der Feind zu Boden gesunken!
Text: Friedrich Lange (1812, „Gesang deutscher Männer“)
Musik: a) W. Schneider (vor 1811) — b) Felix Mendelssohn-Bartholdy — c) Albert Methfessel