Es hatt ein Mönch ein Mädchen lieb
Er konnt es nicht verlassen
Wann andre Leute zur Kirche gingen
So ging er bei sie schlafen
Trallera
Das wurden die Herren im Kloster gewahr
Sie täten ihn wohl fragen
Ach Jan ach Jan ach Bruder Jan
Wo seid Ihr heut gewesen
Und wo ich heut gewesen bin
Das darf ich euch wohl sagen
Ich esse Weck und trinke Wein
Und schlaf bei schönen Jungfrauen
Isst du Weck und trinkst du Wein
Und schläfst bei schönen Jungfrauen
So sollst du nun und nimmermehr
Gottes Angesicht anschauen
Der Münch der flog zum Fenster hinaus
Sein Kapp ließ er da hangen
Da hang du Lapp du Mönche Kapp
Kein Mönch soll mich mehr plagen
Aus Karden an der Mosel, 1820 im Herbste von einem Mädchen vorgesungen und aufgeschrieben von Hoffmann von Fallersleben, dessen Liederhandschrift in K Bibl Berlin Ms germ 40 710 Nr 61. Hoffmann bemerkt: „Dies Liedchen und andere weltliche heißen in dortiger Gegend Schakeliedche, in der Grafschaft Mark Geckesleier, d. h. Schalkslieder Schelmstückchen“
Deutscher Liederhort I (1893, Nr 137b)