Es hatt´ ein Bauer ein Töchterlein
die soll die Schönste im Lande sein
Es kam einst ein Graf in sein Haus
und freit´ ihm sein Töchterlein ´raus.
„Meine Tochter ist noch gar zu klein
sie geht ins elfte Jahr hinein.“
Der Graf ließ dem Bauer kein Ruh und Fried
und nahm ihm sein Töchterlein mit
Es stand wohl an dreiviertel Jahr,
bis daß das Töchterlein in Kindsnöten war
„Sollt ich denn keinen Menschen mehr haben
der meiner Frau Schwieger die Botschaft hintragt?“
Da setzt‘ er sich wohl auf sein Roß
und ritt wohl über die Heide groß.
Als er nun über die Heide ritt,
und seiner Frau Schwieger entgegen ritt
Da nahm er sie bei ihrem Rock
und setzt sie hinten auf sein Roß.
Und als sie über die Heide reit’n
hört‘ er ein traurig Glocklein läut’n
„Ach Hirtlein, liebes Hirtlein mein
warum läutet das Totenglöcklein?“
„Es läutet gar zu keiner Freud
es läutet unserem Grafen sein Weib.“
Als er nun auf das Tor zuritt
und seine sechs Träger entgegensieht:
Da zog er heraus sein blankes Schwert
und stach sich in sein eignes Herz
Dann trug man ihn zum Tor hinaus
und sie trug man ins Gotteshaus
Es stand wohl an drei Jahr, drei Nacht
da wachsen drei Lilien auf ihrem Grab
Auf der einen da steht geschrieben:
Er war bei Gott geblieben.
Da grub man ihn aus und wieder ein
das wird doch wohl das Ende sein.
Diese Variante von „Es spielte ein Graf mit seiner Magd“ aus Mittelfranken