Es hat sich ein Kuckuck zu Tod geschrien

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Es hat sich ein Kuckuck zu Tod geschrien

Es hat sich ein Kuckuck zu Tod geschrien
Von einer hohlen Weide
Und wenn eine Maid ihrn Freier lieb hat
So tut er von ihr scheiden.

Zuvor, zuvor, ’s kann auch noch sein,
Haben wir beinander gesessen
Du hast von Gold ein Ringelein
Auf meiner Hand vergessen

Das Wort, das du vergessen hast
Schöns Lieb wird dich gereuen!
Ich sattle mir mein edel Grauroß
Den Grunwald will ich umreiten

Reitest du den Grunwald um und um
Bis unter die grüne Linde
Dort sind der Annle Brüder drei
Sie hauen dem Herrn ein‘ Wunde

Verbind, verbind, fein Annelein
Verbind dem Herrn die Wunde
Die ihm drei Brüder gehauen han
Verbind sie in einer Stunde

Es fällt ein Sternlein vom Himmel herab
’s fiel nieder auf freier Straßen
O mein! du bitterlicher Tod
Hättest du mir mein Lieb gelassen!

Hättst mir genommen die ganze Welt
Hättst mir mein Lieb gelassen
Da war ich immer hübsch fröhlich gewest
Zur See und auch zur Straßen

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 482)

„Wie Anfang und alte Ausdrücke bezeugen, ist das Lied sehr alt, noch aus der Ritterzeit stammend. Drei Brüder einer entehrten Schwester haben den treulosen Herrn zerhauen, dem sie die Wunden verbindet und ihn nach seinem Tode noch bejammert.“ (Böhme)


CDs und Bücher mit Es hat sich ein Kuckuck zu Tod geschrien:

Anmerkungen zu "Es hat sich ein Kuckuck zu Tod geschrien"

Zum Text:

  • 3, 3 Original hat gruß Roß, Böhme übersetzte Grauroß, das so oft in alten Balladen vorkommt, wie auch Grunwald für grünen Wald.
  • 7, 3 O mein! Alter Ausruf des Schmerzes, entstanden aus der und das Mein = Schaden, Verbrechen, Falschheit; niederdeutsch Meen.

Aus dem Kuhländchen im Dialekt mitgeteilt von Kiesewetter bei Kretzschmer I, S. 153. Hier ins Hochdeutsch übertragen. Eine müßige Strophe zwischen 1 und 2 blieb fort. (Böhme) Die Note unter x heißt fis, Erk setzt ß.