Es hat ein’n Schnee geschneiet
es war wohl an der Zeit
ich wollt zu mein‘ r Herzlieb’sten geh
ich wollt zu mein’r Herzliebsten gehn
der Weg war mir verschneit.
Ist dir der Weg verschneiet
So bade durch den Schnee!
Mich friert in Händen und Füßen,
Im Herzen tuts mir weh
Friert dich in Händen und Füßen,
Tuts dir im Herzen so weh
Komm, leg dich in mein Bette
Das Friern wird dir vergehn
Und in dein Bette darf ich nicht,
Ich fürcht mich gar zu sehr
Ich fürcht: ich möcht verschlafen
Mein‘ Treu und auch dein Ehr
Fürchtst du, du möchtst verschlafen
Dein Treu und auch mein Ehr
Ich werd‘ dich schon erwecken,
Wenn’s um die Zeit wird sein
Und wie der Knab nach Hause kam
Die Mutter stand in der Tür
Wo bist du Hinte gewesen,
Ei du gottloses Kind?
Und wo ich Hinte gewesen bin
Das kann ich euch bald sagen
Ich bin es heute gewesen
Bei einem Mädlein jung
Bist du es heute gewesen
Bei einem Mädlein jung
Am Galgen sollst du hängen
Ei du gottloses Kind
Soll ich am Galgen hängen
Ich bin kein Schelm, kein Dieb
Würd’s euch denn nicht erbarmen
über euer eignes Kind?“
Die erste Stufe, die er stieg
Die andre blieb er stehn
Ach hört, ach Ritter uud Grafen
Was ich euch erzählen werd!
Steig‘ runter, steig‘ runter, du Knäblein jung!
Das Leben sei dir geschenkt
Das Mädlein sollst du haben
Zu einem ehlichen Weib
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 424b)
Aus Schlesien: Hoffmann und Richter Nr. 125
„Der Text leidet etwas an Unnatürlichkeit des Verlaufs und der Schluß erinnert an den Zimmergesell