Es hat der Fürst vom Inselreich
uns einen Brief gesendet
der hat uns jach auf einen Streich
die Herzen umgewendet
Wir rufen: Nein! und aber: Nein!
zu solchem Einverleiben
wir wollen keine Dänen sein
wir wollen Deutsche bleiben
Wir alle sind hier, alt und jung
Aus deutschem Ton geknetet
Wir haben deutsch gescherzt beim Trunk
Und deutsch zu Gott gebetet
Man soll uns schenken deutschen Wein
Und deutsche Satzung schreiben
Wir wollen keine Dänen sein
Wir wollen Deutsche bleiben
Dem Herzog haben sie gesagt
Er soll die Zügel schärfen
Wir würden stumm uns und verzagt
Eer Willkür unterwerfen
Drum singt in seine Burg hinein
Daß zittern alle Scheiben
Wir wollen keine Dänen sein
Wir wollen Deutsche bleiben
Nicht sühnt uns fremder Herrschaft Putz
Die eingebornen Schmerzen
Es grollt der alte Sachsentrutz
Noch heut in unsern Herzen
Der Albion nahm im blut en Reih´n
Kann auch ein Joch zerreiben
Wir wollen keine Dänen sein
Wir wollen Deutsche bleiben
Hie deutsches Land trotz Spruch und Brief
Ihr sollt´s uns nicht verleiden
Wir tragen Mut im Herzen tief
Und Schwerter in den Scheiden
von unsern Lippen soll allein
Der Tod dies Wort vertreiben
Wir wollen keine Dänen sein
Wir wollen Deutsche bleiben
Text: Emanuel Geibel (Text schon von 1845/46)
seit ca 1864 auf die Melodie von: Wohlauf die Luft geht frisch und rein
in Schleswig-Holsteinisches Liederbuch (1924)