Es hätt e Bur es Töchterli
mit Name heißt es Babeli
Es hätt zweu Züpfli rot wie Gold
drum ist ihm auch der Dursli hold
Der Dursli geit dem Ätti an
O Ätti, wotsch mer ds Babeli la?
O nei, O nei, O Dursli mi
mis Babeli isch no viel zu chli
O Mueti, liebste Mueti mi
Cha ds Babeli nit ghürat si?
Mis Babeli isch no viel zu chlei
es schlaft dies Jahr no sanft allei
Der Dursli lauft in vollem Zorn
wohl in die Stadt ga Solothurn
er lauft die Gassen in un us
bis daß er chumt vors Hauptmas Hus
O Hauptma, liebe Hauptma mi
Bruchst du ke Chnecht i Flandreni?
O ja, o ja, o Dursli mi
I dinge di i Flandreni
Der Hauptma zieht de Seckel us
er git dem Durs drei Taler drus
Nu sä, nu sä, o dursli mi
Jitz bist du dinget i flandreni
Der Dursli geit jotz wieder hei
hei zu sim liebe Babeli chlei
O Aetti, o Muetti, o Babeli mi
Jitz hani dinget i flandreni
Das Babeli geit wohl hingers Hus
es grint sich fast die Äugli aus
Ach Dursli, lieber Dursli mi
So hest du dinget i flandreni
O Babeli tu doch nit e so
Ich will ds jahr wieder umhi cho
und will beim Ätti fragena
öb e mir ds Babeli deh well la
U chan i de nit selber cho
will dir es Briefli schriebe lo
darinne soll geschriebe stah
mis Babeli wott i nit verla
U wenn der Himmel papierge wär
u jede Stern e Schriber wär
u jeder Schriber hätt siebe, siebe Händ
si schribe doh all meiner Liebi kes End
Text und Musik: Verfasser unbekannt, aus der Schweiz, 1781 , andere Schreibweise: Es het e Bur e Töchterli –
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 5, mit zwei Melodien, von 1781 und 1812)
Eine hochdeutsche Fassung findet sich in Des Knaben Wunderhorn (1808). Ursprünglich soll dieses Lied solothurnerisch sein hat aber hier einige Wortformen der Berner Mundart angenommen (s. J. R. Wyß : Texte zu der Sammlung von Schweizer Kühreihen und Volksliedern, 4 Ausg. Bern 1826, S. 61) –