Es ging ein Mädchen Gras schneiden
Gras schneiden wollt´ sie gehn
begegnet ihr ein Fähnderich
und heißt sie stille stehn
Was heißest du mich stille stehn
ich hab ja noch kein Gras
ich hab ein böses Mütterlein
schlägt mich fast alle Tag
Hast du ein böses Mütterlein
schlägt dich fast alle Tag´
bin dir das kleine Fingerlein
und sag, es sei dir ab
Was heißest du mich lügen
steht mir auch nicht schön an
ich will viel lieber sagen
der Fähndrich sei mein Mann
Ach Mutter liebste Mutter
gib du mir einen Rat
es läuft mir all früh Morgen
ein frischer Fähndrich nach
Ach Tochter liebste Tochter
den Rat, den geb ich dir
laß du den Fähndrich laufen
bleib noch ein Jahr bei mir
Ach Mutter liebste Mutter
der Rat der ist nicht gut
Der Fähndrich ist mir lieber
als all mein Hab und Gut
Ach Tochter liebste Tochter
kein Geld, das hab´n wir nit
Der Vater hat alles verrauschet
im Würfel- und Kartenspiel
Und hat´s mein Vater verrauschet
im Würfel- und Kartenspiel
So dank ich´s Gott dem Herren
daß ich sein Mägdlein bin
Wär ich ein Prinz geboren
so zög ich in das Feld
die Trommel zu revieren
wohl um des Kaisers Geld
Ach Tochter liebste Tochter
mein Willen geb ich drein
Tu du den Fähndich heiren
kannst allzeit bei ihm sein
Ach Mutter, liebste Mutter
der Rat gefällt mir wohl
jetzt muß ich´s halt abwarten
ob mich der Fähndich holt
Text und Musik: anonym –
Das Lied findet sich in verschiedenen Fassungen
vergleiche auch Ei Mutter liebe Mutter
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926) –
ähnlich in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen (Band II , 1928) —