Es ging ein Knab spazieren zu seiner geliebten Braut

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Es ging ein Knab spazieren zu seiner geliebten Braut

Es ging ein Knab spazieren
zu seiner geliebten Braut
herzig Schatzele bist du drinne?
Steh auf und lass mich ein

Ich steh nit auf vom Bette
Herein laß ich dich nicht
Hab mich mit Einem versprochen
An denselben halt ich mich

Hast du dich mit Einem versprochen
An denselbigen hältst du dich
Streck nur aus deine schneeweißen Hände
Vielleicht erkennst du mich

Wie soll ich dich erkennen
groß gerechter Gott
Du riechst so nach der Erde
Ich glaub du seist der Tod

Riech ich schon nach der Erde
In der ich gelegen bin
Es sind schon achtehalb Jahre
Daß ich gestorben bin

Weck auf dein Vater und Mutter
Und alle deine Hausleut
Weck auf dein Schwester und Bruder
Dein Bräutigam ist schon bereit

Und wie das erste läutet
Die Braut die war vollend’t
Und wie das zweite läutet
Nahm sie ein glückselig’s End

v Ditfurth Fränkische Volkslieder II (1855, Nr. 2)
aus Ziegelanger, Stadtteil von Zeil am Main

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