Es ging ein braun Mägdlein über den Steg
Begegnet ihr ein braver Landsknecht
Gott grüß euch Jungfrau reine
Wollt ihr des Nachts mein Schlafbuhl sein
So ziehet mit mir heime
Ich mag nicht reiten ich mag nicht gehn
Ich muß zu Morgen früh aufstahn
So manchen Reichstaler zu lösen
Mein Mütterlein hat mich ausgesandt
Zum Gut’n und nicht zum Bösen
Er nahm das Mägdlein bei der Hand
Führts in ein Korn und das war lang
Sie beide lagen beisammen
Bis daß der helle Tag anbrach
Der Bauer kam gegangen
Du magst mir ein braver Landsknecht sein
Du legst dich ins Korn und das ist mein
Gar teuer mußt du mirs bezahlen
Mit Silber und mit rotem Gold
Mit lauter dicken Talern
Das Mägdlein war voll grimmigen Zorn
Sie warf ihr Kränzlein in das Korn
Hier hab ich meine Ehr gelassen
Bei einem braven Soldaten gut
Er wird mich nit verlassen
Was zog er aus seinem Beutel gut
Dreihundert Dukaten die waren rot
Die gib ich dir für dein Ehre
Halt du zu mir wie ich zu dir
Ich hab der Reichstaler mehre
Was soll ich mit dem Silber und roten Gold tun
Ist doch mein Vater ein reicher Kaufmann
Führt er sein Gut in Schwaben
Er hat der Ungrischen Dukat’n so viel
Frisch auf nun wolln wirs wagen
Deutscher Liederhort I (1893, Nr. 134)
in: Tugendhafter Jungfrauen und Junggesellen Zeit Vertreiber Nr 119 um 1690 – Ähnliches Lied weniger vollständig bei Meinert S 216 „Dos gung a Maedle ieben Steg“, Mittler 283