Es freit ein wilder Wassermann
von dem Berg bis über die See
er freit nach Königs Töchterlein
nach der schönen Dorothee
Er ließ eine Brücke von Golde baun
von dem Berg bis über die See
darauf sollte sie spazieren gehn
die schöne Dorothee
Darüber that sie so manchen Gang
von dem Berg bis über die See
bis daß sie in das Wasser nein sank
die schöne Dorothee
In dem Wasser da lebt sie sieben Jahr
von dem Berg bis über die See
bis daß sie sieben Söhne gebar
die schöne Dorothee
Drei gehörten dem wilden Wassermann
von dem Berg bis über die See
vier gehörten dem König aus Engerland
von der schönen Dorothee
Sie hörte die Glocken von Engelland läutn
von dem Berg bis über die See
dahin wollte sie zur Kirche gehn
die schöne Dorothee
Und als sie in die Kirche kam
von dem Berg bis über die See
da neigt sich Alles was drinnen war
vor der schönen Dorothee
Und als sie aus der Kirche kam
von dem Berg bis über die See
da stand der wilde Wassermann
vor der schönen Dorothee
Willst du mit mir unters Wasser gehn
von dem Berg wol über die See
oder willst du dein Leben auf dem Kirchhof lassn
du schöne Dorothee
Eh ich mit dir unters Wasser geh
von dem Berg wol über die See
lieber will ich mein Leben auf dem Kirchhof lassn
sprach die schöne Dorothee
Da zog er aus sein blankes Schwert
von dem Berg wol über die See
und hieb ihr´s Häuptlein zu der Erd
der schönen Dorothee
Und wo ein Tröpflein Blut hinsprang
von dem Berg wol über die See
da standen drei Engelein mit Gesang
vor der schönen Dorothee
Text und Musik: Diese Fassung mündlich überliefert aus Gramzow in der Uckermark, zweite Melodie aus Oberberg – abgedruckt mit eigener Melodie in zwei Varianten von Ludwig Erk in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 16a)