Es flog ein kleins Waldvögelein
der Liebsten vor die Tür
klopft an mit seinem Schnäbelein
gar still mit aller Zier
Ich bin so weit geflogen
in Kummer und Sorgen groß
doch still und ganz verborgen
der Liebsten in ihr’n Schoß
So grüß dich Gott im Herzen
du schön’s Waldvögelein
Vertreibst mir viel der Schmerzen
dass du bei mir kehrst ein
Bist du so weit geflogen
in Kummer und großer G’fahr
Dir bleib ich g’neigt und g’wogen
mit großer Liebe gar
Bin ich geflogen über Berg und Tal
doch mit sehr großer Müh
und such mein Lieb ganz überall
trag Sorg, sie sei nicht hie
Herzlieb! Bist du vorhanden
tröst mich Waldvögelein
in dein schneeweiße Hände
schleuß du, Herzlieb, mich ein
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Kurzfassung des Liedes aus dem 17. Jahrhundert
in Der Spielmann (1914)