Es dröhnet der Marsch der Kolonne
Der Tambour schlägt das Fell
Es leuchtet vor uns die Sonne
Sie leuchtet so klar und so hell
Und keiner ist da, der feige verzagt
Der müde nach dem Weg uns fragt
Den uns der Trommler schlägt
Es flattert vor uns die Fahne
Im hellen Morgenwind
Wir wissen bei ihrem Rauschen
Daß wir Kameraden sind
Und keiner ist da, der feige verzagt
Der müde nach dem Weg uns fragt
Den uns der Trommler schlägt
Text und Musik: Herbert Napiersky , 1933
Anmerkung: Typisch für die schwüstige NS-Lyrik: Da „dröhnt“ es nicht nur, da „dröhnet“ es sogar.
Herbert Napiersky, der offensichtlich begeisterter Nationalsozialist war, schrieb dieses Lied – abgedruckt im Liederbuch der NSDAP – und weitere Propaganda-Lieder für unsere Jugend, um sie auf den Führerkult und den Tod im Weltkrieg einzustimmen.
Nach der Befreiung vom Faschismus arbeitete er als Lehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Düsseldorf! Dort war „Nappes“, so sein Spitzname, bis 1978 Lehrer für Musik, Deutsch und Englisch. An der Schule hielt man es nicht für notwendig, seine NS-Lieder zum Thema zu machen und zu hinterfragen, was er denn an seiner Haltung als Lehrer geändert habe, dass er nun an einer Schule unterrichten kann, die Hans und Sophie Scholl im Namen ehrt? Beide haben weit mehr getan, als nur den Weg hinterfragt und sie haben nicht „feige verzagt“!