Es chunt en junge Murergsell:
, Hübschi Jungi, Witt du mich?‘
„O nei. o nei, du Pflaster-chelle,
Es hünd mi hüt scho siebe welle:
Ein Anderer muß es sein.“
Es chunt en junge Chüefergsell
, Hübschi Jungi, witt du mich?‘
„O nei, o nei, du Chüebeli-binder
I will di so wenig as d’r Schinder:
Ein Anderer muß es sein.“
Es chunt en junger Webergsell:
, Hübschi Jungi, Witt du mich?‘
„O nei, o nei, du Schiffli-schießer,
I will di so wenig as d’r Chüefer.
Ein Anderer muß es sein.“
Es chunt en junger Schniderg’sell:
,Hübschi Jungi, witt du mich?‘
„O nei, o nei, du Nodle-fädler
I will di so wenig as d’r Weber
Ein Anderer muß es sein.“
Es chunt en junger Pfistergsell:
,Hübschi Jungi, witt du mich?‘
„O nei, o nei, du Dirlidangg
Wenn i di gseh, so wird i chrank
Ein Anderer muß es sein.“
Es chunt en junge Bettler-bueb:
,Hübschi Jungi, Witt du mich?‘
„He jo, he jo, du Bettlerbueb
Du treist mer’s Brot im Säckle zue:
Kein anderer mueß es sein!“
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Text aus Römerswyl, Kanton Luzern. Tobler I, 138
Pfister = Weißbecker; Dirlidangg — Teigkneter
in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 848 „Bräutigams Wahl, ohne Melodie)