Es bricht die dunkle Nacht herein
Wenn alle Leute schlafen ein
Und alle Leute gehn zur Ruh
schließen ihre Augen zu
Wer steht da drauß und klopfet an
Der mich so leis aufwecken kann?
Es ist der Herzallerliebste dein.
Schatz steh auf, lasse mich herein.
Ich steh nicht auf, lasse dich nicht herein
Bis Vater und Mutter schlafen sein
Der Vater sitzt beim kühlen Wein,
Der wird bald betrunken sein
Ach Schatz, ach Schatz, lasse mich herein
Ich möcht so gerne bei dir sein
Zu küssen deinen roten Mund
Tausend mal in einer Stund
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1893, Nr. 816b, 816c, mehrere Varianten siehe unten)
Textfassung oben: in Erotische Volkslieder aus Deutschland (1910), erste Melodie aus dem Hessen-Darmstädtischen (Dreieichenhain 1838). Wenig abweichender Text mit zweiter Melodie aus der Wetterau (Langsdorf) 1890. Ebenso bei O. Bockel, Oberhess. VL, — Aus dem Siebengeb. die Mel. in Arnold’s Volksliedern mit Simrocks Text (Nr. 182):
Ganz anders lauten bei Simrock die Schlußstrophen:
4. „Ich bin weiß und du bist schwarz,
So bleibst du doch fürwahr mein Schatz;
Und wenn du meiner ganz und gar nicht achtst,
So wünsch ich dir ein schöne gute Nacht.
5. Ein schöne gute Nacht, eine angenehme Zeit
Ich möcht gern wissen, wer bei dir leit?
Wer bei mir leit, das weiß ich wohl
Ich weiß auch, wen ich lieben soll
Eine 6. Strophe (aus Niedersulzbach, Kreis Zabern im Elsaß, 1885, Liederhort 816c)
Könnt ich krähen wie ein Hahn
Könnt ich schwimmen wie ein wilder Schwan
Wie bald würd ich sein zu Frankfurt an dem Main
Grüß dich Gott, mein herztausendschön Schätzelein !