Empor, empor mit frischem, hellem Klang
auf, Brüder, auf! erhebt in trauter Stunde
aus voller Brust den frohen Jubelsang
den Wiederhall der weihevollen Stunde
von der Begeistrung Flammenhauch durchglüht
lasst jugendfrisch die Herzen höher schlagen
es steige kühn, vom Sturmwind brausend hochgetragen
zum Sternenzelte unser Bundeslied!
Dir, Göttin Freiheit, gilt der erste Gruß,
von freien Männern nimm ihn froh entgegen
hinrauscht vom Meer bis zu der Alpen Fuß
dein Adlerfittich stolz in kühnen Schlägen
Der Geist sei frei und frei, der Arm zum Streit
der deutsche Mann trägt nie der Knechtschaft Ketten
und zwingt ihr ihn, sein höchstes Heiligtum zu retten
gibt er sein Herzblut gern zu jeder Zeit.
Blank wie der Stahl, von keinem Hauch getrübt
der freien Männer spiegelblanke Wehre
die ihr der Väter alte Tugend übt
so haltet rein die alte deutsche Ehre
des eignen Wertes nur seid euch bewußt
nicht eitles Prahlen ziemt den deutschen Zungen
die Ehre nur durch Kraft und Männlichkeit errungen
die stets zu wahren sei euch hohe Lust
Zum dritten dir sei unser Gruß gebracht
o Vaterland, o heilge Muttererde
o daß dein Ruhm durch Einigkeit und Macht
der ganzen Welt ein leuchtend Vorbild werde
So reicht zum Schwur die Bruderhände euch
und schwört es hier in heiligem Verbande
Auf ewig treu dem teuren deutschen Vaterlande
wir stehen fest zu Kaiser und zu Reich
Vergesset nicht, was dieses Reich erschuf
der Väter Ringen und der Völker Wunden
auf dass auch ihr bei seinem Heroldsruf
als wackre Streiter werdet all befunden
Dann, Brüder, auf, das blanke Schwert zur Hand
das Banner weht, es flammt auf allen Hügeln
mit eurem Blute sollt ihr euren Schwur besiegeln
im Kampf für Freiheit, Ehre, Vaterland!
Text: G. H. Schneideck
Musik: auf die Melodie von „Herbei du trauter Sängerkreis“
Allgemeines Deutsches Kommersbuch