Einst ging ich am Ufer der Donau umher (Donaulaube)

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Einst ging ich am Ufer der Donau umher
Und wollte einmal sehen, ob mein Robert da wär
Sie rang wohl mit den Händen und rief ja noch einmal —
Da hört man nichts als Lieder der holden Nachtigall

Ach Robert, ach Robert, vergiß dein Mädchen nicht
Gedenke an die Worte, die mir dein Mund verspricht
Du hast den Eid gebrochen, ich aber tu es nicht
Ich will dich treulich lieben bis einst mein Auge bricht

In Gedanken versunken ward sie es nicht gewahr
daß nah aus der Ferne ein Jüngling bei ihr war
Ach trostloses Mädchen, was weinest du so sehr?
Du ringst ja mit den Händen, was macht dein Herz so schwer?

Ach trostloses Mädchen, ach weine nicht so sehr
Dein Robert ist entflohen, er ist ja gar nicht hier
Ich kann es dir ja sagen, ich komm aus fremdem Land
Wo ich mit deinem Robert als Bruder war bekannt

Ach Gott, was muß ich hören, nun ist es mit mir aus
Sie faßt sich in die Haare und rauft sie alle aus
Komm‘, strahlender Blitz, fahr über mich herab
Zerschmettre meine Glieder, ich suche Roberts Grab

Die Schifflein die schwimmen, der Sommer der ist da
Daß ich von dir muß scheiden, das geht mir gar zu nah
Der Jüngling der schwenkte noch einmal seinen Hut
Leb wohl, du teures Mädchen, ich bin dir herzlich gut

Text und Musik: Verfasser unbekannt, vor 1877
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 708b „Am Ufer der Donau“, ohne Noten. „Diese Fassung ist in der Form korrekter und darum wohl älter als die vorangehende.“ , 708a)
bei Frischbier: 100 altpreußische Volkslieder Nr. 13, Leipzig, 1893). Alt


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