Eine Hand voll Erde
Deckt mich einstens zu,
Wenn ich müde werde,
Geh‘ zu meiner Ruh.
Dann stört mich kein Kummer,
Sanft in kühler Gruft
Schlaf‘ ich Todesschlummer,
Bis Jehova ruft
Eine Hand voll Erde
Soll mir heilig sein,
Mehr als Prunkbeschwerde
Von des Bildners Stein.
Schon mein Leben drückte
Mancher Tage Schmerz,
Und der Gram erstickte
Oft mein fröhlich Herz
Eine Hand voll Erde
Wird zuletzt doch mir,
Ob ich hier Beschwerde
Litte für und für;
Ob mich Armut quälte
Oder ob ich reich,
Ob ich Ahnen zählte,
Ist dann alles gleich.
Eine Hand voll Erde
Ist für mich genug,
Weiß doch, daß ich werde
Würmersättigung.
Doch im Grab ist Friede,
Und der Kummer ruht,
Werde nicht mehr müde,
Und hier ruht sich’s gut.
Eine Hand voll Erde
Wirft vielleicht mein Freund,
Traurig an Gebärde,
Auf mein Grab und weint.
Wenn ich den nur habe,
Der zum Hügel schleicht,
O dann wird im Grabe
Gottes Erde leicht
Text: Verfasser unbekannt-
Musik: Vielleicht von Chr. Benjamin Klein (vor 1825) – oder Türk ?
in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) – Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, nur 1,3,5. Strophe)