Eine alte Burg mit Mauern fest
hier in diesem grünen Wald
das war ein altes Räubernest
darin haust Willibald
Er ging des Nachts so ganz allein
bei ein`m so hellen Mondenschein
Da begegnet ihm ein Jungfräulein
Hier in diesem grünen Wald
Er sprach: Mein Kind jetzt bist du mein
ich heiße Willibald
Jetzt kann ich kühlen meine Lust
An deiner zarten weichen Brust
Ein edler Ritter ritt vorbei
Hier in diesem grünen Wald
Und hört des Mädchens Angstgeschrei
Halt, Räuber, rief er halt
Der Räuber floh vor Angst und Furcht
Zurück in seine Räuberburg
Sei gepriesen edler Rittersmann
Für Deine edle Tat
Du hast mich gerettet aus des Räubers Hand
Hier in diesem grünen Wald
Komm mit mein edler Rittermann
Damit ich dich belohnen kann
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in: Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895
Ähnlicher Text ohne Melodie (s. Liederhort I Nr 44)
„Das ist jedenfalls ein Lied von Drehorgelmännern zu Jahrmärkten und Messen gesungen und als fliegende Blätter verkauft. Bei dem hinweisenden Wort „hier in diesem großen Wald“, sehen wir wie der Bänkelsänger mit dem Stabe auf das aufgehangene Bildnis der Räubergeschichte auf Wachstuch hindeutet“ (Böhme, Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)