Ein Schifflein ziehet leise
den Strom hin seine Gleise
es schweigen, die drin wandern
denn keiner kennt den andern
Was zieht hier aus dem Felle
der braune Waidgeselle?
Ein Horn, das sanft erschallet
das Ufer widerhallet
Von seinem Wanderstabe
schraubt jener Stift und Habe
und mischt mit Flötentönen
sich in des Hornes Dröhnen
Das Mädchen saß so blöde
als fehlt‘ ihr gar die Rede
jetzt stimmt sie mit Gesange
zu Horn und Flötenklange
Die Rud’rer auch sich regen
mit taktgemäßen Schlägen
das Schiff hinunterflieget
von Melodie gewieget
Hart stößt es auf am Strande
man trennt sich in die Lande
Wann treffen wir uns, Brüder
auf einem Schifflein wieder?
Text: Ludwig Uhland (1810)
Musik: F. G. Fincke (1848), auch Fr. Schubert
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
Zuerst gedruckt in: Pantheon – Eine Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst, von Büsching und Kannegießer 3. BD, 1 Heft, Leipzig 1810. Melodie hier von F. G. Fincke, Kantor in Plauen i V. Zuerst gedruckt bei Schanz und Parucker, Deutsches Liederbuch, 1848, S 256. Daher Erk Germania S. 205. Die reizende Musik von Fr. Schubert zu diesem Liede ist ohne Klaviersatz nicht wiederzugeben.