Ein Schäfermädchen weidete
zwei Lämmchen an der Hand
auf einer Flur, wo fetter Klee
und Gänseblümchen stand.
Da hörte sie wohl in dem Hain
den Vogel Kuckuck lustig schrein:
Kuckuck, kuckuck
kuckuck, kuckuck, kuckuck.
Sie setzte sich ins weiche Gras
und sprach gedankenvoll:
Ich will doch einmal sehn zum Spass,
wie lang ich leben soll!
Wohl bis zu hundert zählte sie,
indes der Kuckuck lustig schrie:
Kuckuck, kuckuck
kuckuck, kuckuck, kuckuck.
Da ward das Schäfermädchen toll,
sprang auf aus grünem Gras,
nahm ihren Stab und lief voll Groll
hin, wo der Kuckuck saß.
Der Kuckuck merkt’s und zog zum Glück
sich schreiend in den Wald zurück:
Kuckuck, kuckuck
kuckuck, kuckuck, kuckuck.
Sie jagt ihn immer vor sich her
tief in den Wald hinein
doch wenn sie rückwärts kehrt, kam er
mit Schreien hinterdrein
Sie jagt ihn und verfolgt ihn weit
indes der Kuckuck immer schreit
Kuckuck, kuckuck
kuckuck, kuckuck, kuckuck.
Sie lief weit in den Wald hinein,
da ward sie müd und sprach:
Ja, meinetwegen magst du schrei’n!
ich geh nicht weiter nach.
Sie will zurück, da springt hervor
ihr Schäfer und ruft ihr ins Ohr:
Kuckuck, kuckuck
kuckuck, kuckuck, kuckuck.
Text und Musik: Verfasser von Anfang des 19. Jahrhunderts