Ein Ritter ritt einst in den Krieg
Und als er seinen Hengst bestieg
Umfing ihn sein fein’s Liebchen
Leb wohl, du Herzensbübchen!
Leb wohl, viel Heil und Sieg!
Komm fein bald wieder heim in’s Land
Daß uns umschling‘ ein schön’res Band
Als Band von Gold und Seide
Ein Band aus Lust und Freude
Gewirkt von Priesterhand!
Ho ho! Käm‘ ich auch wieder hier
Du Närrchen du, was hüls es dir?
Magst meinen Trieb zwar weiden;
Allein dein Band aus Freuden
Behagt mit nichten mir.
O weh! so weid‘ ich deinen Trieb
Und willst doch, falscher Herzensdieb
In’s Ehband dich nicht fügen !
Warum mich denn betrügen,
Treuloser Unschuldsdieb ?
Ho ho! Du Narrchen, welch ein Wahn!
Was ich that, hast du mit gethan.
Kein Schloß hab‘ ich erbrochen;
Wenn ich kam anzupochen,
So war schon aufgethan.
O weh! So trugst du das im Sinn?
Was schmeicheltest du mir um’s Kinn ?
Was mußtest du die Krone,
So zu Betrug und Hohne,
Mir aus den Locken ziehn ?
Ho ho ! Iüngst flog in jenem Hain
Ein kirres Täuschen zu mir ein.
Hätt‘ ich es nicht gefangen,
So müßten mir entgangen
Verstand und Sinnen seyn.
Drauf ritt der Ritter hop sa sa !
Und strich sein Bartchen trallala!
Sein Liebchen sah ihn reiten,
Und hörte noch von weiten,
Sein Lachen ha ha ha!
Traut, Mädchen, leichten Rittern nicht
Manch Ritter ist ein Bösewicht,
Sie löffeln wohl und wandern
Von einer zu der Andern
Und freien Keine nicht
Text: G. A. Bürger – Der Ritter und sein Liebchen.
Musik: J. A. P. Schulz und Ludwig Berger
in: Die Volkslieder der Deutschen (1836)