Ein Postknecht ist ein armer Wicht
kaum weiß er sich zu fassen
Er scheuet Hitz´ und Kälte nicht
lebt immer auf der Straßen.
Sind seine Pferde angespannt
so nimmt er´s Posthorn in die Hand
und blaset und blaset:
Trudallala, trudallalala.
Dann kommt ein junger Passagier,
wenn ich beginn zu fahren,
mit seinem Liebchen her zu mir
und setzt sich in den Wagen.
Ich lass den Pferden ihren Lauf
und fahre, was ich kann darauf
und blase und blase
Trudallala, trudallalala.
Kaum bin ich einen Büchsenschuss
vom Platze aus gefahren,
so hör ich einen süßen Kuss
gleich hinter mir im Wagen.
Drauf sing ich fröhlich trallala
und lach ins Fäustchen hopsassa
und blase und blase
Trudallala, trudallalala.
Komm ich ins Posthaus dann zurück,
lass ich die Pferdchen saufen,
kommt aus der Schenke, welch ein Glück,
mein Mädchen hergelaufen.
Wir küssen uns ein-zwei-dreimal,
es wird mir warm ich fang dann an
und blase und blase
Trudallala, trudallalala
Text und Musik: anonym aus Hessen (aus Hanau und Schlüchtern )
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1579 „Der Postillon“)
u.a. in — Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914) —