Ein Mörder in diesem Land (Schwarze Friedrich)

»

Ein Mörder in diesem Land
Der schwarze Friedrich genannt
Hat durch diesen Bogen viel Leut getöt`t
Er auch ein solches Pfeiflein hätt
Wenn er das pfiff, sehr viel Gesellen
Zum Raub und Mord sich bald einstellen.

Einstmals ein‘ Magd gefangen nahm
Die braucht er viel Jahr ohne Scham
Zum Lausen zur gewissen Stund
Daraus sehr große Lieb‘ entstund

Endlich, auf sehr Bitten und Flehen
Erlaubt er ihr, in die Stadt zu gehen,
Doch mußt‘ sie sich verschwören viel
Daß sie ihn nicht verraten will.

Nachdem die Magd in die Stadt ist kommen
Hat sie ihn doch zu verraten vorgenommen
Damit sie aber ihren Eid nicht gebrochen
Hat sie die Wort zu einem Stein gesprochen.

Bei St. Peter und Paul Kirchen ist es geschehen
Dies haben viel Menschen gehört und gesehen
Sprach: »Stein, dir will ich deuten an
Wie man den Mörder bekommen kann

Alle Tag, wenn die zwölfte Stund‘ ablief
Muß ich ihn lausen, bis daß er schlief
Damals ist er wohl zu bekommen
Allein muß werden in Acht genommen
Daß man vor’s erst nimmt sein’n Hut und Pfeifelein
Sonst bekommt ihr nicht das Vögelein.«

Darauf wurd‘ er bald gefangen
Und hat seinen rechten Lohn empfangen
Zur Gedächtniß im 1661sten Jahr
Dieser Bogen vom Rathaus herein verehret war

Text: Verfasser unbekannt
nach einer wahren Begebenheit

Liederthema:
Liederzeit: vor 1661 : Zeitraum:
Orte:

CDs und Bücher mit Ein Mörder in diesem Land (Schwarze Friedrich):