Ein lust´ger Musikante marschierte einst am Nil
o tempora, o mores!
Da kroch wohl aus dem Wasser ein großer Krokodil
o tempora, o mores!
Der wollt´ ihn gar verschlucken
wer weiß, wie das geschah?
Jucheirassa! O tempora!
Gelobet seist du jederzeit, Frau Musika!
Da nahm der Musikante seine alte Geig´n
o tempora, o mores!
und tät mit seinem Bogen gar fein drüber streich´n
o tempora, o mores!
Allegro, dolce, presto
wer weiss, wie das geschah?
Jucheirassa! O tempora!
Gelobet seist du jederzeit, Frau Musika!
Und wie der Musikante den ersten Strich getan
o tempora, o mores!
da fing der Krokodile zu tanzen an
o tempora, o mores!
Menuett, Galopp und Walzer
wer weiss, wie das geschah?
Jucheirassa! O tempora!
Gelobet seist du jederzeit, Frau Musika!
Er tanzte wohl im Sande im Kreis herum
o tempora, o mores!
und tanzte sieben alte Pyramiden um
o tempora, o mores!
Denn die sind lange wackelicht
wer weiss, wie das geschah?
Jucheirassa! O tempora!
Gelobet seist du jederzeit, Frau Musika!
Und als die Pyramiden
Das Teufelsvieh erschlagen,
O tempora, o mores,
Da ging er in ein Wirtshaus
Und sorgt für seinen Magen,
O tempora, o mores,
Tokaierwein, Burgunderwein
wer weiß, wie das geschah?
Jucheirassa! O tempora!
Gelobet seist du jederzeit, Frau Musika!
Eine Musikantenkehle, die ist als wie ein Loch
o tempora, o mores!
und hat er noch nicht aufgehört, so trinkt er heute noch
o tempora, o mores!
Und wir, wir trinken mit ihm
wer weiss, wie das geschah?
Jucheirassa! O tempora!
Gelobet seist du jederzeit, Frau Musika!
Text: Emanuel Geibel (1840)
Musik: auf die Melodie von Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn“ (Die Pinzgauer wollten wallfahrten gehn)