Ein läppisch Mann
der narren kann
den hat man schon
zum Spott und Hohn
ein Kapp steht ihm nit übel an
viel Schellen dran
die Welt die muß zu lachen han
Denn wer Bescheid
Will sein die Zeit
Bei solcher Freud
Die Narren geit
Den Esel reit
Aus Haß und Neid
Jetzt weit und breit
Die Treu und Ehr er nieder leit
Der Aff sich fest
übt um die Köst,
Bricht ab die Äst
Und tröst die Gäst
Sich dunken läßt
Er sei der Best
Und sitzt am Nest
Die Gans auch wird für Andern g’mäst
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1767 „Der Narr“)
Text und Mel. bei Peter Schöffer und Apiarius 1537, Nr. 38 — Melodie auch bei Werlin 1646. Auch in Reutterliedlin 1535 , Nr. I. Erk bringt sie durchweg auf 3/4- Takt (mit Synkopen).
Böhme merkt an im Liederhort: „Der Text ist offenbar gegen das Narrenwesen zur Fastnacht gerichtet. Witzig ist den Worten eine im wechselnden Rhythmus einher stolpernde alte Tanzmelodie untergelegt, wie wir dergleichen Tanzweisen noch in der Oberpfalz antreffen.“