Ein Kirchlein steht im Blauen
auf steiler Bergeshöh
und mir wird beim Beschauen
des Kirchleins wohl und weh
Verödet steht es droben
ein Denkmal früh´rer Zeit
Vom Morgenrot gewoben
wird ihm sein Sonntagskleid
Und wenn die Glocken klingen
im frischen Morgenhauch
dann regt mit zarten Schwingen
sich dort ein Glöcklein auch
Es weckt sein mildes Schallen
die Vorzeit wunderbar
zum Kirchlein seh ich wallen
dann frommer Beter Schar
Text: Wilhelm Kilzer (1824). Erstmals (?) gedruckt in dessen „Feierklänge“ (1844)
Musik: auf die Melodie „Es waren zwei Königskinder“ Verbreitet ist der „gelungene Männerchor zu diesem Texte“ von C. F. Becker, auch von anderen komponiert, z.B. von Joseph Gersbach (gestorben 1832).
u. a. in: Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, ebenfalls die Melodie von den „Königskindern“, aber überschrieben mit „Ach Mutter liebe Mutter“) — „Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten“