Ein Jüngling von der Wanderschaft daher
sein Herz schlug ihm gewaltsam und so schwer
der wollte ziehn nach seinem Vaterort
fünf Jahr war er vom Elternhause fort
Er wollte holen seine liebe Braut
auf die hat er sein ganzes Glück gebaut
vor einem kleinen Häuslein bleibt er stehn
doch ganz erstaunt, was muß er drinnen sehn
Sie sitzt am Fenster bleich und abgezehrt
und er ganz deutlich Kinder weinen hört
Er tritt hinein und spricht ganz leis zu ihr
Gewährt mir Platz, mich hungert und mich friert
Setzt euch hernieder: sprach sie leis und weint
aufwarten kann ich nicht, mein guter Freund
Mein Mann ist krank, er ringet mit dem Tod
ich und die Kinder leiden bittre Not
Ja, Gottes Strafe, die bleibt niemals aus
Mein Schatz zog in die weite Welt hinaus
Doch ich vergaß, ich brach den Schwur der Treu
bin nicht mehr ledig, bin auch nicht mehr frei
Ich bin’s und du , du brachst den Schwur der Treu
bist nicht mehr ledig, bist auch nicht mehr frei
Nimm diesen Ring, dein Glück soll ewig blühn
ich aber muß verlassen von dir ziehn
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Volkslieder aus der Rheinpfalz (Band 2, 1909, Nr. 160a mit zwei Melodien aus Pirmasens und Großfischlingen)
als „Trauriges Wiedersehen“ in Der Pott (1935, 1942, Rubrik „Die Tränenpumpe“)
Von dem Lied existieren auch Versionen, in der die Jugendliebe bereits verstorben ist, da ist die Melodie aber im 3/4-Takt.