Ein Herz, das sich mit Sorgen quält
hat selten frohe Stunden
es hat sich schon sein Teil erwählt
alle Hoffnung ist verschwunden
Nur glücklich ist, wer das vergißt
was einmal nicht zu ändern ist
Die Sonne, die zu frühe lacht
sieht man am Mittag weinen
Das Glück. das man bisweilen macht
kann eine Zeit lang scheinen
Es bleibt dabei, wer warten kann
der sieht sein Glück noch einmal an
Obschon mein Schiff vor Anker liegt
bei ganz verkehrtem Winde
verlier ich doch die Hoffnung nicht
daß ich den Hafen finde.
Den Hafen, wo das Glücke ruht
was lange währt, wird endlich gut
Drum auf, mein Herz, ermuntere dich
und sei dein eigner Meister
Was quälst du dich so jämmerlich
und deine Lebensgeister
Wer weiß, wo man noch Rosen bricht
drum sei vergnügt und sorge nicht
Text und Musik: Verfasser unbekannt (um 1750)
„Text und erste Melodie bei Erk, Volkslieder I, 4 Nr. 30. Fink, Hausschätz; Härtel: Liederlexikon; etwas abweichend Nassauer Volkslieder (); Das Lied stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und wird noch jetzt zuweilen gesungen, Verfasser unbekannt. In einem handgeschriebenen Liederbuch der Frau v. Holleben hat es acht Strophen. Abdruck im Weimarer Jahrbuch II. S. 188. Die hier stehenden sind die jetzt noch allgemein gesungenen.“ (Böhme, Volkstümliche Lieder, 1895, Nr. 285)