Ein Gärtner geht im Garten
wo tausend Blumen blühn
und alle treu zu warten
ist einzig sein Bemühn
Der gönnt er sanften Regen
Und jener Sonnenschein
Das nenn ich treues pflegen
Da müssen sie gedeihn
In liebenden Gedanken
Sieht man sie fröhlich blühn
Sie möchten mit den Ranken
Den Gärtner all umziehn
Und wenn ihr Tag gekommen
Legt er sie an sein Herz
Und zu den selgen Frommen
Trägt er sie himmelwärts.
Zu seinem Paradiese
zu seiner schönen Welt
die nimmermehr wie diese
in Staub und Asche fällt
Hier muß das Herz verglühen
das Weizenkorn verdirbt
dort oben gilt ein Blühen
das nimmermehr erstirbt
Du Gärtner, treu und milde
o laß uns fromm und rein
zum himmlischen Gefilde
zum ew´gen Lenz gedeihn
Text: Max von Schenkendorf (1814)
Musik: Was kann es Schönres geben
in Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919)