Ein eisern Kreuz wie prächtig hängt´s
an eines Tapfern Brust
der König schickt´s, der Mann empfängt´s
und trägts mit stolzer Lust
und freut sich bis den Ehrenlohn
die Mutter und die Braut
am schmucken Schatz, am braven Sohn
beim Siegesheimzug schaut
Doch pfiff das Blei, daß blutig Wund
ein Krieger wankt und sinkt
ein rotes Kreuz auf weißem Grund
ist´s, was ihm tröstlich winkt
ihn stützt und führt aus heißer Schlacht
ein rotbekreuzter Arm
dahin, wo schon sein Bett gemacht
da ruht er weich und warm
Und wen ins Herz die Kugel traf
ist ledig aller Pein
still senken ihn zum letzten Schlaf
die Kameraden ein
Ein schwarzes Kreuz auf grünem Plan
verkündigt´s an der Stell
hier liegt ein Held und schläft heran
den himmlischen Appell
Doch seht ihr all die Kreuze gern
vergeßt ihr Krieger nicht
das beste Kreuz, das Kreuz des Herrn
das allen Heil verspricht
Dem Kämpfer gibt es tapfern Mut
dem Wunden stillt´s den Schmerz
dem Toten dient´s zur Grabeshut
und deutet himmelwärts
Text: Karl Gerok (1815-1890)
Musik: auf die Melodie von Was hör ich draußen vor dem Tor von Johann Friedrich Reichardt (1752-1814)
in: Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) —