Ein Dörfchen nicht weit von hier
Da lagen wir einst im Quartier
Da war ein hübsches Mädchen
So schön wie ein Röschen
Ward überall, ward überall
Schön Röschen genannt
Und als es nun Mitternacht war
Da kam von der Wach’ ein Husar
Er eilte hin zur Mühle
Und klopfte in Stille
Ganz leise, ganz leise ans Fensterlein
Lieb Röschen laß ein
Guten Abend, mein lieber Husar
Bist du denn schon wieder mal da
Verzeihe, verzeihe
Ich darf ja noch nicht freien.
Der Vater, die Mutter
Die Werdens gewahr
Ach Röschen, sei doch nicht so scheu
Ich habe ja garnichts dabei
Du bist so wunderschön
Daß ich nicht kann widerstehn
Noch einmal zu küssen
Deinen rosigen Mund
Da stieg er zum Fenster hinein
Da waren sie beide allein
Und was da ist geschehn
Das hat kein Mensch gesehn
Sie machten, sie machten
Das Fensterlein zu
Doch über dreiviertel Jahr
Da wurd mans gewahr
Da konnte man sie finden
Wohl unter den blühenden Linden,
Sie hatte, sie hatte
Ein Kindlein im Arm.
Ach Gott, was fang ich nun an
Ein Kind hab ich und keinen Mann
Den ich so treu geliebet
Ist fern von mir geblieben
Ist weit von hier, ist weit von hier
Ist preußischer Unteroffizier
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
„Heiteres Soldatenlied“: hier nach Aufzeichnung zwischen 1880— 1890.
Anfang auch: „Ein Städtchen nicht weit von hier“ — oder „Nicht weit von dem Städtchen all hier“.
so in Deutscher Liederhort III (1893, Nr. 1425 „Einquartierungs-Erlebnis“, Limburg, Dillkreis, Oberhessen und Wetterau)
auch als Volkslied, mitgeteilt von Joh. Gürtzen , Köln am Rhein (vor 1910)
in Erotische Volkslieder aus Deutschland (1910)