Ein Bruder schloss die Augen zu
vom allzu frühen Tod bezwungen
der ernst und froh mit uns gerungen
schläft nun in ewig stiller Ruh
Doch ob dein Leben jung verdorrt
du lebst in unsrer Liebe fort
Kein Tadel tritt zum Grab heran
und singet seine Wehelieder
du warst gerecht und treu und bieder
ein ehrenfester deutscher Mann
und was vollbringen du gewollt
war edel wie das lautre Gold
Drum weint das Vaterland um dich
du bist ihm Taten schuldig blieben
doch schwören’s, Toter, die dich lieben
sie nehmen gern dein Werk auf sich
und lösen deinen Freiheitsschein
vom Vaterlande kämpfend ein
Das sei der Liebe letztes Pfand
es kreuzen sich in heil’ger Weihe
ob deiner Gruft der Schläger dreie
für Freiheit, Recht und Vaterland
wir leben ihnen ungeschreckt
bis uns der Rasen überdeckt
Text: Hermann Schauenburg