Ein Bäumlein stand im tiefen Tal

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Ein Bäumlein stand im tiefen Tal
alleweile bei der Nacht
Ein Bäumlein stand im tiefen Wald
War oben breit und unten schmal
Eine Weil und alle Weile bei der Nacht.

Es hing ein schöner Apfel dran,
Der fiel herunter_ins tiefe Tal.
alleweile bei der Nacht

Ich ging vorbei und las mir’n auf,
Und ich ihn in mein Lädlein schloß.
alleweile bei der Nacht

Ich schloß mein Lädlein auf und zu,
Der Apfel ließ mir keine Ruh.
alleweile bei der Nacht

Ich schnitt den Apfel mitten entzwei
Und gab meinem Schatz den größten Teil.
alleweile bei der Nacht

Die Kernlein war’n süße,
Sie fiel’n mir vor die Füße.
alleweile bei der Nacht

Sie fiel’n in Nachbars Gärtelein
Es wuchsen schöne Zweigelein.
alleweile bei der Nacht

Ich brach mir ab ein Zweigelein
Und legt mir’s in mein Bettelein.
alleweile bei der Nacht

Und wie ich nun erwachte,
Da lag der Zweig und lachte.
alleweile bei der Nacht

Ich dacht, es wär das Zweigelein,
Doch es war des Nachbars Söhnelein
alleweile bei der Nacht

Text und Musik: anonym , aus Schlesien , um 1840
in: Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914)


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