Ei, wie so töricht ist, wenn man´s betrachtet
Wer einem Leineweber seine Arbeit verachtet
Kein Mensch auf dieser Welt
der seine Arbeit nicht bestellt,
Jeder muß sagen:
Leineweber muß man haben.
Wenn ein kleins Kindlein zur Welt wird geboren
Wird einem Leineweber seine Arbeit auserkoren
In ein feins Windelein
wird es gewickelt ein
Bänder gewebet
man darum leget
Wenn sich eine Jungfrau aufs schönste will zieren
Muß sie dem Leineweber seine Arbeit anziehen:
Ein feines Hemdelein
um und um Spitzelein
Ein neues Kleide
zur Lust und Freude
Kaiser und König und mächtige Herren
können dem Leineweber seine Arbeit nicht entbehren:
Ziehen sie in das Feld
sind vor den Feind gestellt
Zum Zeltaufschlagen
Leineweber müssen s‘ haben
weitere Strophe:
Als unser Heiland zum Leiden ist kommen
Hat er dem Leineweber seine Arbeit genommen
In ein feins Tüchelein
drückt‘ er sein Antlitz ein
Tat sich verneigen
der Welt zum Zeichen.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
auch mit der ersten Zeile: „Ei wie so dumm ist’s…“
Quelle: Ditfurth , Fränkische Volkslieder Nr. 326
aus Franken, Lothringen …
Ähnliche Lieder gibt es auch für andere Berufe.
Siehe: Lob der Weber – siehe: Lob der Arbeit