Ei, du mein schöne Margret hättest du mich.
So hättest gut Leben vergeben wie ich.
Ich Hab ein Haus, darauf kein Dach
Die Fenster sind mit Lumpen vermacht
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Ofen, darin kein Kachel
Wann ich darzu komm, so muß ich lachen
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Küche, darin kein Holz
Und wann ich drein komm, so bin ich nicht stolz
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Pfannen, daran kein Stiel
Weiß nit, was damit machen will
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Kessel, daran kein Hiemen
Und wann ihn suche, so find ich ihn niemen
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Stall, darin kein Kuh
Wann ich drein komm, so beschmier ich mein Schuh.
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Keller, darin kein Wein
Wenn ich drein komm, so schenk ich nicht ein
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Bettstatt, darin kein Boden
Die Federn sind mir ins Wirtshaus geflogen
Ei, du mein schöne Margret …
Ich Hab ein Beutel, darin kein Geld
Kein braverer Kerl ist in der Welt
Ei, du mein schöne Margret …
Das Lied das ist jetzunder aus,
Nun geh mit mir in das Wirtshaus.
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus einem Liederbuch, das im Berner Oberland geschrieben ist:
Tobler I, 151.
5, 1 Hiemen =Hängebogcn, Hängekette; 5, 2 niemen = nirgends.
Deutscher Liederhort II (1897, Nr. 888 „Hausrat“)