Ei, du feiner Reiter, edler Herre mein
sag mir doch wo hast du die Wohnung dein
Dort an jenem Wasser im freien Feld
da hab ich meine Wohnung aufgestellt
im grünen Wald, sehr wohlgestalt
da sing´n die Vögel mannigfalt
Laub und Gras ist mein Gespaß
du wackres Mägdelein
Ei, du feiner Reiter, edler Herre mein
sage mir, wie sollen wir kommen dahin?
Ich habe noch ein braunes, wunderschönes Pferd
das ist allzeit zweihundert Taler wert
darauf sitz ich, du hinter mich
daß du nicht fällst, so bind ich dich
Gott mit uns! das Pferd trägt uns
du wackres Mägdelein
Ei, du feiner Reiter, edler Herre mein
Sehr wohl gefällt mir die Wohnung dein
du hast deine Reise sehr wohl angestellt
ich ziehe mit dir wohl durch die ganze Welt
So gib mir Hand und Mund darauf
bedenk dich bald und sitz mit auf
Ich ziehe fort an jenen Ort
du wackres Mägdelein
Ei, du feiner Reiter, edler Herre mein
Sag mir, was wird doch unser Essen sein
Was Gott beschert und das ist seine Gab
ich teile mit dir alles, was ich immer hab
im grünen Wald da sind viel Tier
im Keller findet man Wein und Bier
für Hungers Not Käs und Brot
du wackres Mägdelein
Ei, du feiner Reiter, edler Herre mein
sage mir, wo wird unser Nachtlager sein
Auf der grünen Heiden, unter einem Baum
daran häng ich den Sattel und den Zaum
den Mantel spreit ich unter mich
darauf, feins Mägdlein, leg ich dich
decke dich zu mit Rock und Schuh
du wackres Mägdelein
Ei du feiner Reiter, edler Herre mein
sag mir doch was wird mein´ Hantierung sein
Des Tages wirst du sein bei meinem Troß
des Nachts so schlafen wir hinter unserm Roß
und wann wir dann sein aufgestan
und haben uns fein angetan
so lieb ich dich, du wiedrum mich
du wackers Mägdelein
Ei, du feiner Reiter, edler Herre mein
Ich wollte, daß ich wäre, da ich gewesen bin
Gefällt dirs nicht, so setz ich dich in einen Kahn
auf diesem Wasser will ich dich fahren lan
da setz ich dich ein mit allem Braß (=Plunder)
deck dich zu und werde nicht naß
Damit fahr hin aus meinem Sinn
du wackres Mägdelein
Text und Musik: Verfasser unbekannt
trad. aus dem 17. Jahrhundert ( Text von 1624, Dreißigjähriger Krieg )