Edelweiß am Wetterhute
wie das gleißt im Sonnenschein
Bei der Freiheit edlem Gute
halten wir die Herzen rein
Freiheit – Scherz, reines Herz
muß ein Birgsmann haben
Auf den leisen Klettersohlen
in dem allersteilsten Fels
Feigheit soll der Teufel holen
Steinschlag brennt uns auf den Pelz
Faust und Fels, dicken Pelz
muß ein Felsmann haben
Fest die Faust am Pickelschafte
straff das treue Seil gespannt
Jeder für die Seilschaft hafte
wie da mancher sich ermannt
Faust und Seil und ein Beil
muß ein Eismann haben
An dem Schuh die scharfen Eisen
aus des Steirers Schmiedefaust
wie sie in das Blankeis beißen
wenn am Grat der Sturm uns zaust
Grat und Turm, Eis und Sturm
muß ein Eismann haben
Winters Weiße hüllt die Spitzen
raus die Latten – angeschnallt
Losgezischt! Kristalle spritzen
manchmal auch ein Holz verknallt
Heil und Schi, starke Knie
muß ein Schimann haben
Auf den Höhen – welche Weite
jeder jauchzt aus brauner Brust
Hei – so jauchzen nur Befreite
welch ein Leben – lauter Lust
Weite – Lust, braune Brust
muß ein Birgsmann haben
In den Tälern lebt das Lieben
in der Hütte Tanz und Scherz
Heil! Uns ist die Freiheit blieben
und der Liebsten treues Herz
Freiheit, Platz – und ein´ Schatz
muß ein Birgsmann haben
Text: Walther Flaig , Stuttgart-Gargellen
Musik: auf die Melodie des Landsknechtliedes Vom Barette schwankt die Feder (H. Thum)
in Deutsches Ski-Liederbuch (1932)