Du weißer Schnee, du kühler Schnee
fällst du im fernen Land
meinem Schatz auf die braunen Haare
meinem Schatz auf die liebe Hand?
Du weißer Schnee, du kühler Schnee
und hat er auch nicht kalt?
Sag, liegt er im weißen Felde
oder liegt er im dunklen Wald?
Du weißer Schnee, du falscher Schnee
laß meinen Schatz in Ruh!
Was deckst du ihm denn die Haare
und deckst ihm die Augen zu?
Du falscher Schnee, du weißer Schnee
er ist ja gar nicht tot
Vielleicht sitzt er gefangen
bei Wasser und bei Brot
Vielleicht er kommt bald wieder
Er kann schon draußen stehen
Und ich muss mir die Tränen wischen
sonst kann ich ihn ja nicht sehn
Text: Hermann Hesse ( Das Mädchen sitzt daheim und singt , November 1914)
Musik: Walter Moldenhauer –
in: Weltkriegs-Liedersammlung (1926)