Du hast Diamanten und Perlen
hast alles, was Menschenbegehr,
und hast die schönsten Augen –
mein Liebchen, was willst du mehr?
Auf deine schönen Augen
hab‘ ich ein ganzes Heer
von ewigen Liedern gedichtet –
mein Liebchen, was willst du mehr?
Mit deinen schönen Augen
hast du mich gequält so sehr
und hast mich zu Grunde gerichtet –
mein Liebchen, was willst du mehr?
Text: Heinrich Heine (1824)
Musik: Verschiedenste Melodien wurden mit diesem Text gesungen, siehe weiter unten. Es ist auffällig, dass in den meisten Gebrauchsliederbüchern zwar ein Komponist genannt (meist Stiegele bzw. Stigelli), jedoch selten eine Melodie gedruckt ist. Die Melodie von Stigelli ist auch recht schwer zu singen.
Vermutlich wurde der Text von 1824 zuerst auf das wenige Jahre ältere „In einem kühlen Grunde“ gesungen, so auf einem Flugblatt aus der Revolution von 1848: Mein Deutschland was willst du noch mehr. Vergleiche hierzu: Mein Michel was willst du noch mehr (1919 aufgezeichnet) – mit deutlichem Bezug zu dem Revolutionslied von 1848 und vermutlich auf die gleiche Melodie. „Du hast Diamanten…“ wurde auch auf die Melodie von „Mein Liebchen wohnt in der Kaserne“ gesungen.
Parodien, Versionen und Variationen:
CDs und Bücher mit Du hast Diamanten und Perlen:
Anmerkungen zu "Du hast Diamanten und Perlen"
Weitere Vertonungen von Karl Gottlieb Reissiger (1833) — Th. Trendelenburg (1835) — Hans Guido Freiherr von Bülow (1848) — Napoleón Antoine Eugène Lubin (1805 – 1850) — Giorgio Stigelli (1850) — Johann Vesque von Püttlingen (1851) — Ferdinand Gumbert (1852) — Franz Friedrich von Holstein (1856) — Konstantin Julius Becker (1811 – 1859) — Louis Selle (1860) — Gustav Adolph Hölzel (1869) — Sigismund Thalberg (1812 – 1871) — Heinrich Rudolph Willmers (1821 – 1878) — Frances Allitsen (1892) — Algernon Bennet Langton Ashton (1898) — Curt Neumann (1904) — Adolf Schmidt (1845 – 1905) — Vojtěch Hlaváč (1849 – 1911) — Carl Stiehl (1826 – 1911) — Yakov Fyodorovich Prigozhy (1840 – 1920) – Homero da Sá Barreto (1854 – 1924) — Pyotr Petrovich Bulakhov (1822 – 1885) — Johann Peter Gotthard (1839 – 1919) — Christian Bruhn (1934 – ?) — Louis Victor Franz Saar (1868 – 1937) — Richard Sandler (1969) — Marlos Nobre de Almeida (2000) — Gerald M. Ginsburg (2001) — Don Forsythe (2004) — André Offenbach — C. M. von Maiebier () — V. Ossipov () — Paul Dresden () — A. M. Somov () und weitere !
Abweichungen im Text
Textvarianten
- 4. Strophe: „Mein Liebchen was stinkst du nach Teer“ oder „Mein Liebchen was stinkst du nach Käs“ (in: Lieder von der Mosel und Saar, 1891, aus „Buchenschachen“ ( Kreis Saarbrücken), Herbst 1889:
- 4. Strophe: Mein Liebchen jetzt reisen wir nach Rorschach / Am Bodensee gehen wir einher / Und hernach werf ich dich in’s Wasser / Mein Liebchen was willst du noch mehr (DVA A 23.477, aus Wangen (Zürich)
- ab 3. Strophe: Erst gestern hast du mich geprügelt / Mit einem Stocke so sehr / Und heute da prügelst mich wieder / Mein Liebchen was willst du noch mehr
4. Wir gingen miteinander am Bache / und an der Donau entlang / Da unterwegs wirfst mich ins Wasser / Mein Liebchen was willst du noch mehr.
5. Jetzt bist du zu Tode gestorben / Ich aber leide noch sehr / Nach dem Tode komm ich in die Hölle / Mein Liebchen was willst du noch mehr (DVA Nr. A 24.924)
- Zusätzlicher Refrain in Schleswig-Holstein: „Darum ween na man ni / Darum ween na man ni / Dann mag die woll lien /
Aber nehm dok die nie. / Un darum ween ok na nie / Denn ek well di na nehm / Doch werd na man ni (DVA A 57 955)
- Was sind Diamanten und Perlen, Verglichen mit Deutschlands Heer? (Leo Leipziger, 1915, „Zepp’linchen“ in: Roland von Berlin)