Du allerschönste, laß dich doch erbitten
Daß ich dich mög fassen in der Mitten
Und ich dich als ein armes Würmlein drücke
Und ich mich an deiner zarten Brust erquicke
Du allerschönste, laß dich doch erbarmen
Daß ich dich möge fahen in mein Armen
Und ich dich vor meine Dienerin nenne
Und du mich vor deinen Diener kennest
Deine Aeugelein leuchten heller als die
Wenn ich dich schöns Liebgen seh von ferne
So thu ich mich daran recht ergötzen
Und empfind große Freud in meinem Hertzen
Zwar du bist mein Schatz auf dieser Erden
Keine andre soll mir lieber werden
In mein Hertze wil ich dich einschreiben,
Ewig, ewig solt du mein liebster Schatz bleiben
Ach, ach, ach, wie wird der Bräutgam lachen
Wenn er wird seine Braut zum Weibgen machen,
Ach, ach, ach, wie wird er sie doch lieben
Wenn er wird bey ihr in Bettgen liegen
Ich muß fort, ich muß mich patientiren
Wenn ich wieder komm, solt du mich spüren
Daß ich ewig bey dir will wohnen
Und dir alles Gute reichlich will belohnen.
Text und Musik: Verfasser unbekannt –
in: Bergliederbüchlein ca. 1700/10, S. 48 f., Nr. 38. – Vgl. Kopp, S. 87, Nr. 38
abgedruckt in: Schamperlieder (1908), Emil Karl Blümml