Drei König führet göttlich Hand
mit einem Stern aus Morgenland
zum Christkind durch Jerusalem
in einen Stall nach Bethlehem
Gott führ uns auch zu diesem Kind
und mach aus uns sein Hofgesind
Die König waren Weisheit voll
im Himmelslauf erfahren wohl
und gleich als Brüder alle drei
sich gaben in eine Kompanei
Gott sammle uns durch seine Kraft
in diese ihre Bruderschaft
Der Stern war groß und wunderschön
im Stern ein Kind mit einer Kron
ein goldnes Kreuz sein Zepter war
und alles wie die Sterne klar
O Gott, erleucht vom Himmel fern
die ganze Welt mit diesem Stern
Aus Morgenland in aller Eil
kaum dreizehn Tag‘ viel hundert Meil
Berg auf, Berg ab durch Reif und Schnee
Gott suchten sie durch Meer und See
Gott, laß uns auch nicht werden hart
kein Kirchengang noch auch Wallfahrt
Herodes nicht ein halbe Stund
in seinem Hof sie halten kunnt
Jerusalem sie lassen stehn
und eilends fort zur Krippe gehn
Gott, lass uns auch nicht halten ab
vom guten Weg bis zu dem Grab
Sobald sie kamen zu dem Stall
auf ihre Knie sie fielen all
Die Schätz heraus und Kisten auf
Gold, Weihrauch, Myrrhen mit ganzem Hauf
O Gott, nimm an auch unser Gut
Herz, Leib und Seel, Gut, Ehr und Blut
Mit Weihrauch und gebognem Knie
erkannten sie die Gottheit hie
mit Myrrhen sein Menschheit bloß
mit rotem Gold ein König groß
Gott halt uns auch bei diesem Sinn,
kein Ketzerei lass schleichen in
Maria hieß sie willkommen sein
legt ihn’n ihr Kind ins Herz hinein
Das tragen sie im Herzen mit
kein ander Schatz begehrens nit
O Jungfrau rein, du göttlich Thron
in unser Herz leg deinen Sohn
Mit solchem Zehrgeld wohl versehn
zum Vaterland sie fröhlich gehn
ihr Zehrgeld das süß Kindlein war
ihr frei Geleit der Engel Schar
Gott geb uns auch am letzten Zug
der Zehrung und Beschützung gnug
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1955)