Dort unten in der Mühle
saß ich in süßer Ruh
und sah dem Räderspiele
und sah den Wassern zu
Sah zu der bangen Säge
es war mir wie ein Traum,
die bahnte lange Wege
in einen Tannenbaum
Die Tanne war wie lebend
in Trauermelodie
durch alle Fasern bebend
sang diese Worte sie
„Du kehrst zur rechten Stunde
o Wanderer, hier ein,
du bist´s für den die Wunde
mir dringt ins Herz hinein!
Du bist´s für den wird werden
wenn kurz gewandert du,
dies Holz im Schoss der Erden
ein Schrein zur langen Ruh“
Vier Bretter sah ich fallen
mir ward’s ums Herze schwer,
ein Wörtlein wollt‘ ich lallen
da ging das Rad nicht mehr
Text: Justinus Kerner (1830)
Musik: auf die Melodie von „In einem kühlen Grunde“ von Friedrich Glück (1814)