Willst wissen Du mein lieber Christ
Wer das geplagtste Tier wohl ist
Das ist ohn alle Frag und Pein
Das arme Dorfschulmeisterlein
Des Sonntags ist er Organist
Des Montags fährt er seinen Mist
Des Dienstags hütet er die Schwein
Das arme Dorfschulmeisterlein
Wenn im Dorf die Uhr nicht geht
Und wenn der Zeiger stille steht
Dann soll es gleich betrunken sein
Das arme Dorfschulmeisterlein
Wenn im Dorfe Hochzeit ist
Seht doch wie der Schlingel frißt
Der größte Kuchen muß seiner sein
Dem armen Dorfschulmeisterlein
Wer denn ?
Zottlich die Ziege
zottlich der Bock
Bock Bock Bock Bock
Tanzet das Mütterlein
wackelt das Mütterlein
zottlich die Ziege
zottlich der Bock
Wird im Dorf ein Schwein geschlacht
Seht doch wie der Schlingel lacht
Die größte Wurst muß seine sein
Dem armen Dorfschulmeisterlein
Wenn er nen Groschen übrig hat
So geht er damit in die Stadt
Kauft sich nen Ösel Branntewein
Das arme Dorfschulmeisterlein
Wenn er denn gestorben ist
Begräbt man ihn auf seinem Mist
Der Hund setzt ihm den Leichenstein
Dem armen Dorfschulmeisterlein
Wenn Gott am Ende dieser Welt
Den allgemeinen Richtstag hält
Hei seht wer kommt denn da herein
Das arme Dorfschulmeisterlein
Text: Verfasser unbekannt
Diese Version mit dem „Refrain“ nach der 3. Strophe aus Umgegend von Olvenstedt, Magdeburg
in: Volkstümliche Lieder aus Norddeutschland (1879)
