Dir folgen meine Tränen
dir, die du von mir fliehst
und mein unendlich Sehnen
ganz ohne Tränen siehst
Dies Herz, das du verkennest
Bleibt einzig dennoch dein
Das Herz, für das du brennest
Wird nicht so standhaft sein
Willst du die Ruhe finden
Die mich auf ewig flieht
O so vergiß die Linden
Wo mir dein Denkmal blüht
Vergiß die Schattenhallen
Wo uns der Lenz entwich
Den Quell, die Nachtigallen
Vergiß, vergiß auch mich
Durchlebe froh die Tage
Da dich mein Herz vermißt
Ich fühle keine Plage
Wenn du nur glücklich bist
Doch ach! Dein Bild, Geliebte
Dein Bild begleitet mich
Du, die ich nie betrübte
O nie vergeß ich dich
Ich fühle tief im Herzen
Daß du nicht bei mir bist
Bis mich und meine Schmerzen
Die Rasengruft umschließt
Text: Johannes Timotheus Hermes ( 1766, Nachruf auf „Jenny“)
Musik: Komponist unbekannt, auch auf die Melodie von „Wer lieben will muß leiden„, weitere Kompositionen von J. A. P. Schulz (1799), A. André
in Die Volkslieder der Deutschen (1834) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
Zur Geschichte dieses Liedes:
Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :
Liederthema: Liebeskummer
Liederzeit vor 1766 - Zeitraum: 18. Jahrhundert: Volkstümliches Lied
Stichwort: Orte: England
Geschichte dieses Liedes: Liebe und Leid
Anmerkungen:
Gedicht aus „Geschichte der Miß Fanny Wilkes“ so gut als aus dem Englischen übersetzt. Von Johannes Timotheus Hermes, 2 Teile Leipzig, 1766 ,wiederholt 1781. Überschrieben: Nachruf an Jenny. Eine Melodie dazu gibt’s von J. A. P. Schulz: Gesänge am Clavier 1779 und „Lieder im Volkston“ 1785, auch im Mildh. Liederbuch Nr 372 und bei Fink Hausschatz, Nr 829. Eine andere F-moll von Juliane Reichardt geb Bende, Hamburg 1782. Wertvoller ist die hier stehende Volksweise von Erk, 1839 zu Moers aufgeschrieben. Am Rhein und an der Mosel singt man noch jetzt zuweilen das Lied, aber nach der Volksweise: „Wer lieben will muß leiden“, die Strophen werden dabei halbiert.
(Anmerkungen in: Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895, Nr. 483)